<3 RIP SOFIE <3
Mein Name war Sofie, und nur für einen einzigen, kurzen Moment in meinem Leben durfte ich Liebe erfahren.
Es gab da diesen einen Moment in meinem Leben, den ich für immer in meinem Herzen bewahren werde, und den ich mitgenommen habe zum Regenbogen.
Dieser eine Moment, in dem ich Liebe erfahren durfte, und wie es ist, wenn sich jemand um mich kümmert.
Davor musste ich 6 lange Jahre in einer Welpenfabrik in Ostungarn verbringen. Es waren 6 dunkle Jahre, in denen ich immer wieder Babys bekommen musste. Nicht weil ich es wollte. Sondern weil der Mann dem die Welpenfabrik gehört, kein Lebewesen in mir sah, sondern nur ein Mittel um Geld zu verdienen.
Mein Leben, das Leben meiner Babys, unsere Gesundheit…nichts davon spielte für ihn je eine Rolle. Nur das Geld dass er mit uns verdienen würde, war für ihn wichtig.
Alle meine Babys musste ich per Kaiserschnitt auf die Welt bringen…ich erinnere mich noch genau an das erste Mal. Ich war selbst noch fast ein Kind. Ich spürte immer öfter etwas in meinem Bauch. Bis ich eines Tages in eine Kiste gepackt, und zu einem Mann in einem weißen Kittel gebracht wurde. Dann fühlte ich einen Stich und wurde plötzlich ganz müde. Als ich wieder zu mir gekommen bin, war ich wieder in dieser Kiste. Ich hatte Schmerzen und fühlte mich benommen. Aber ich war nicht alleine. Neben mir, alles Miniaturausgaben von mir. Ich wusste nicht wo sie so plötzlich herkamen. Sie waren ganz nah bei mir. Wollten etwas von mir. Sie saugten und zogen an mir. Irgendwie begann ich zu verstehen, dass sie es waren, die ich in meinem Bauch gespürt hatte. Irgendetwas in mir sagte, dass ich nun für sie verantwortlich bin. Ich begann diese kleinen Wesen lieb zu haben, auf sie zu achten. Und plötzlich waren sie wieder weg. Ich weiß nicht warum. Ich hatte doch alles richtig gemacht!? Der Mann hat sie eines Tages wortlos geholt, und nicht mehr zurückgebracht. Ich habe nach ihnen gerufen, ich musste ihnen doch zu essen geben und sie warm halten. Sie waren doch noch viel zu klein um ohne mich zu sein.
Aber alles half nichts…ich konnte nichts machen…ich habe sie nie wieder gesehen.
Einige Zeit später, begann alles wieder von vorne. Die Kiste, der Mann im weißen Kittel, der Stich, der Schlaf und die Miniaturausgaben von mir, und wie sie mir weggenommen wurden.
Ich musste das in diesen 6 Jahren so oft erleben. Und egal wie schlecht ich mich fühlte, es gab kein Entrinnen aus diesem Alptraum. Auch nicht, als es mir immer schlechter ging. Den Mann in der Welpenfabrik hat dass nicht interessiert. So lange ich Babys bekommen konnte, musste ich bleiben. Ein Fluchtversuch…aussichtslos.
Dann, an einem Sonntag, sollte das Ganze doch noch ein Ende haben.
Eine liebe Frau ist in die Welpenfabrik gekommen, um einige von uns mitzunehmen. Der Mann zeigte ihr, welche von uns er nicht mehr brauchen könne, und deshalb auch nicht mehr bereit war zu versorgen. Auf mich hat er auch gezeigt. Ich gehörte also auch zu denjenigen, die für ihn nicht mehr zu gebrauchen waren. Zu geschunden war mein Körper bereits. Mein Leben war nie viel wert, doch nun…gar nichts mehr. Nicht einmal mehr das spärliche Essen dass er uns gab.
Als die nette Frau mich aus meinem Gefängnis befreit und auf ihren Arm genommen hat, konnte ich ihre Wärme spüren…und Hoffnung.
Selbst als auch sie mich in eine Kiste gepackt hat, war die Hoffnung größer als die Angst davor. Ich konnte spüren, dass es diesmal anders sein würde.
Dort wo die Frau uns hingebracht hat, wurden wir liebevoll empfangen. Zum ersten Mal in meinem Leben, konnte ich spüren wie es ist, von jemanden gesehen und wahrgenommen zu werden. Es tat so gut.
Aber leider schaffte ich es nicht wirklich meine Freude zu zeigen. Ich fühlte mich so schwach, das atmen viel mir so schwer. Ich merkte es schon länger, dass da irgendetwas nicht mit mir stimmt. Dass es nicht mehr nur an meiner viel zu kurzen Nase lag. Auch die Menschen an diesem freundlichen Ort bemerkten es. Und sie versuchten einen Tierarzt zu erreichen, der mich auch am Sonntag behandeln würde. Nun war ich also ein Notfall.
Wieder hieß es für mich in eine Kiste einzusteigen. Und wieder ging es zu einem Mann mit einem weißen Kittel. Aber dieser Mann war sehr lieb zu mir. Und Erika, die Frau die mich zu ihm gebracht hatte, wich mir nicht von der Seite, redete mir gut zu, berührte mich und blieb ganz nah bei mir.
Der Mann im weißen Kittel hat mich abgehorcht, mir Blut abgenommen und mir ein Medikament gegeben. Und er hat plötzlich einen sorgenvollen Blick bekommen. Von einem Hospizplatz und dass wir morgen wieder kommen sollen, war die Rede.
Und dann…Erika hat mich zu sich nach Hause mitgenommen. Mann, so etwas hatte ich noch nie erlebt. Ich wurde von ihr und ihren Kindern so sehr verwöhnt, durfte auf einem weichen Kissen schlafen. Ich konnte nicht anders, ich habe ihnen sofort mein Herz und mein Vertrauen geschenkt. Ich war so glücklich und voller Hoffnung, dass nun alles für mich gut werden wird. Das was ich jetzt hatte, das sollte so bleiben…für immer.
Auch am nächsten Tag, als wir wieder zum Mann mit dem weißen Kittel gefahren sind, blieb Erika immer an meiner Seite. Sie legte mich auf den Tisch, und der Mann legte einen Zugang in meine Vene.
Aber plötzlich…ich sah ein Licht und einen Regenbogen.
Ich erinnere mich noch, wie mein Gesicht warm wurde, und plötzlich Blut aus meiner Nase und aus meinem Mund kam. Und ich spürte die Hand von Erika, die mich liebevoll hielt.
Das Licht, der Regenbogen, sie waren so verführerisch…aber das Gefühl, welches Erika mich in diesem Moment spüren ließ, tat auch so gut. Ich habe es noch einmal in mich aufgesogen, dann hat mein Körper für mich entschieden und losgelassen…ich bin gegangen. Aber die Liebe, dieses wunderschöne Gefühl, das habe ich mitgenommen.
Uns blutet das Herz, dass wir Sofie verloren haben.
Sie durfte nur 12 Stunden bei uns sein, bevor sie für die Profitgier der Menschen mit ihrem Leben bezahlen musste.
Sofie wurde jahrelang ausgebeutet. Ihr einziger Lebenszweck war es, Bulldoggen Babys zur Welt zu bringen…immer wieder.
Sofie kam am Sonntag Nachmittag, bereits mit schweren Atembeschwerden, bei uns an. Der Tierarzt stellte fest, dass sie an Herzwürmern im Endstadion, an einer weiteren Herzerkrankung, an Lungen- und Leberproblemen litt.
Wir wären bereit gewesen, alles für Sofie zu tun, damit sie wenigstens noch einige schöne Tage oder Wochen haben kann. Leider war unser Versuch, Sofie zu retten, vergeblich.
Liebe Sofie, es tut uns so leid, dass wir nicht mehr für dich tun konnten.
Nimm unsere Liebe mit zu deinem Stern. In unseren Herzen wirst du für immer deinen Platz haben.
…den größten Fehler begehen die Kunden! Sie sind es, die diese Welpenindustrie am laufen halten!
Denn so lange es Nachfrage für billige Rassewelpen gibt, wird es Welpenfabriken geben! Nichts wird sich daran ändern! Die Kunden sind es, die das Leid verursachen, das Hunde wie Sofie ertragen müssen!!!